575 Jahre NAMSLAUER PRIVILIGIERTE SCHÜTZENGILDE 1434 - 2009

Unser Schützenhaus im Jahre 1934

Rückblick anlässlich 500 Jahre der Namslauer Priveligierten Schützengilde von 1434.

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Königsvogel - Königsschießen 1982

Arthur Hosemann

Walter Toebe 1939

Schützenkönige bis 1925

Marschkolone in Namslau 1935

500jähriges Jubiläum 1934

Stadtparkbaude-Schützenhaus 1934

Königsproklamation 2004

4.Schlesisches Jungschützen-Bundesschießen 31.5./1.6.1930

Die Namslauer Privilegierte Schützengilde von 1434


Von Konrad Babatz

Die Wiederbegründung der Namslauer Schützengilde nach Flucht und Vertreibung aus Namslau erfolgte im Jahre 1982. Anlass war, dass die ehemaligen Mitglieder der Namslauer privilegierten Schützengilde von 1434, soweit sie Krieg, Vertreibung und Gefangenschaft überlebt hatten, sich nach geraumer Zeit bei den Treffen der Namslauer Heimatfreude in der Patenstadt Euskirchen einfanden und beschlossen, die alte Tradition fortzuführen. Zwischenzeitlich bestand seit 1958 eine Traditionsgruppe der Namslauer Schützen.

Ein wesentliches Merkmal für die Wiederbegründung der Gilde war die Gastfreundschaft der Euskirchener Bevölkerung aus Stadt und Kreis und insbesondere die Aufgeschlossenheit der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Euskirchen. Letztere stellt ihre Liegenschaft mit der Schießanlage alle zwei Jahre den Namslauer Schützen für das Königsschießen uneigennützig zur Verfügung. Beide Vereine verbindet inzwischen eine enge Freundschaft.

Die Mitglieder wohnen in ganz Deutschland verteilt. Dieser Umstand beeinträchtigt das Vereinsleben. In Verbindung mit den Treffen der Namslauer Heimatfreunde können auch die Schützenfeste nur alle zwei Jahre stattfinden. Kleine Aktivitäten, wie Totengedenken, runde Geburtstage, Jubiläen und Begräbnisse von Mitgliedern, konnten nur sporadisch und von wenigen Mitgliedern wahrgenommen werden.

Leider macht sich auch bei den Schützen die Überalterung auf die Mitgliederzahl stark bemerkbar. Die heranwachsende Jugend ist für die Ideale der Schützengilde und den Schießsport kaum zu begeistern. War die Entstehung der Schützengilden im 12. Jahrhundert sehr ernster Natur, so hat ihr jetziges Bild nur noch entfernte Ähnlichkeit mit dem der Gründerjahre. Ihr ursprünglicher Zweck hat sich bis zur Unkenntlichkeit verändert. Das Schießen auf Scheiben und andere Ziele ist keine Übung zum Untergang des Feindes, sondern nur eine Belustigung und dient zur Bewahrung der Tradition.

Die privilegierte Namslauer Schützengilde von 1434 wird für die Zukunft nur Bestand haben, wenn die äußeren Merkmale erhalten bleiben und junge Menschen für die Ideale des friedlichen Schießsports zu begeistern sind.

Es wäre bedauerlich, wenn die Namslauer Schützengilde nach mehr als 570 Jahren nicht mehr existieren würde. Sie ist die einzige schlesische Gilde, von der heimatliche Schützentradition weiter geführt wird.

Fortbestehen der Gilde
Der Vorstand der Gilde hat sieh daher Gedanken gemacht, auch nicht Namslauer oder deren Abkömmlinge eine Mitgliedschaft in der alten TraditionsGilde zu ermöglichen. Wesentliche Voraussetzung dafür ist jedoch die Anerkennung der Satzung.
Nachfolgend die Eckpunkte: Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke. Eine Mitgliedschaft wird durch eine schriftliche Erklärung gegenüber den Vorstand erworben. Die Gilde tritt getreu ihrer handwerklichen und religiösen Grundsätzen ein: a) für sittliche und religiöse Ziele aller christlichen Konfessionen,
b) die auf christlicher Grundlage in ihrer schlesischen Heimat entstandenen deutschen Kultur im privaten und öffentlichen Leben,
e) der demokratischen Freiheit im Sinne des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland,
d) der Liebe zur Heimat,
e) sie will die Gestaltung echter heimatlicher Geselligkeit pflegen,
f) den Schießsport zur sportlichen Ertüchtigung im Rahmen ihrer Zielsetzung und ihrer Grundsätze betreiben und gleichzeitig in Einklang mit der Charta der Vertriebenen rückhaltlos für die Wahrung und Aufrechterhaltung des Friedens eintreten.
Der Mitgliedsbeitrag soll lo,--Euro in Jahr betragen.
Interessenten ab Vollendung des 18. Lebensjahres erhalten auf Anfrage (männlich wie weiblich) weitere Auskünfte von amtierenden

Schützenmeister Horst Schemmel, Tel.00228/461565